Gewaltbilder in den Medien: Vertretbar oder verwerflich? Argumentation in der Wissenschaft, unter Journalisten und beim Deutschen Presserat

Autor/innen

  • Christian Ströder Wirtschaftsrat Deutschland
  • Nikolaus Jackob Institut für Publizistik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Schlagworte:

Medien, Ethik, Bildethik, Bilder, Bild, Foto, Wissenschaft, Journalismus, Journalisten, Journalist, Deutscher Presserat,

Abstract

Täglich erreichen Gewaltbilder aus der ganzen Welt die Redaktionen. Als Gatekeeper müssen Journalisten abwägen: Können, sollen, dürfen oder müssen wir diese Bilder zeigen? Entscheiden sie sich für die Publikation, wird ihnen schnell Sensationsgier unterstellt. Jedoch verlangt der journalistische Auftrag, auch in Bildern über Gewalt, Leid und Tod zu berichten. Die Journalisten stehen vor einem bildethischen Dilemma. Der Beitrag nimmt sich dieser Problematik an und fragt, welche Argumente für und gegen die Veröffentlichung von Gewaltbildern in den Massenmedien sprechen. Betrachtet wird dazu der bildethische Diskurs in der Kommunikationswissenschaft, unter Journalisten und beim Deutschen Presserat. In einem kurzen Exkurs wird auch die Haltung der (katholischen) Kirche eingegangen. Es wird deutlich, dass Kontext und Funktion von Gewaltbildern als entscheidende Faktoren für die moralische Angemessenheit der Publikation gelten. Dabei zeichnet sich ein Argumentationsmuster ab: Die Pro-Argumente berufen sich auf den gesellschaftlichen Wert von Gewaltbildern, die Contra-Argumente pochen mit Blick auf die Abgebildeten, deren Angehörige und Rezipienten auf den Schutz des Individuums.

 

English

Christian Ströder/Nikolaus Jackob: Violent Images in the Media: Acceptable or Reprehensible? Argumentation in the Communication Sciences, between Journalists and at the German Press Council

Violent images from across the entire world arrive daily at editorial offices. As gatekeepers, journalists must consider: Can, should, may we or must we publish these pictures? If they decide for publication they are quickly accused of sensationalism. However, the journalistic mandate also requires that violence, suffering and death be reported upon using pictures. Journalists are confronted with a pictorial-ethical dilemma. The following contribution addresses this issue and questions the arguments which speak for and against the publication of violent images by the mass media. Thereto, the pictorial-ethical dialogue within the communication sciences is considered, between journalists and at the German Press Council. In a short excursus the position of the (Catholic) Church is also looked into. It becomes clear, that for the moral acceptability of their publication the context and function of violent images apply as decisive factors. Thereby, a pattern of argumentation stands out: the pro arguments claim the societal value of violent images while the contra arguments insist in view of the depicted, their immediate family and users, on the protection of the individual.

Autor/innen-Biografien

Christian Ströder, Wirtschaftsrat Deutschland

Christian Ströder, M.A., arbeitet als Referent für Wirtschaftspolitik beim Wirtschaftsrat Deutschland in Hamburg.

Nikolaus Jackob, Institut für Publizistik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Dr. Nikolaus Jackob ist Akademischer Oberrat am Institut für Publizistik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

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