The religious dimension of cinematographical consciousness in postmodern culture.

Autor/innen

  • Sylvain De Bleeckere

Schlagworte:

Postmoderne, Popkultur, Film, Kino, Pluralismus, Kulturtheorie, Filmtheorie,

Abstract

As an introduction to the subject to be discussed, I wish to draw attention to Rudolf Arnheim's book Film as Art. Arnheim was one of the first European intellectuals to write an apologia for the new medium of film. In his theory, published in the thirties, he emphasized that film is a new art which merits its own and dignified place among the arts. He called film the tenth Muse. When reviewing his book in the fifties, the author explained that he had tried to lay down the aesthetic code of the new art. He hoped to preserve that code as "a book of standards" for the coming generations of filmmakers. In the review, he also presented his "book of standards" as a useful instrument in the hands of young directors for making dearer films.1 The theoretical will to standardize and to diagnose impurities is typical for the cultural project of the "enlightened" man. It is the project of modemism, the genealogy of which dates back to the modern times, espedally to the Age of Reason. Arnheim's theory is grafted onto modemism. The author hirnself is not aware that his theory is indebted to the philosophical aprioris of modemism. The fundamental reason for that is the absence of any explidt concept of culture. He develops his theory without investigating its cultural context. Furthermore, he completely overlooks the indispensable cultural dimension of film. (...) 

ZUSAMMENFASSUNG: Die religiöse Dimension im cinematographischen Bewußtsein der postmodernen Kultur

Der Text beschäftigt sich mit den religiösen und cinematographischen Auswirkungen der sogenannten ,postmodernen' Kultur, die das aktuelle Bewußtsein der Menschen heute im Unterschied zur klassischen Modeme vor allem durch eine Pluralisierung des Wahrheitsbegriffs und eine dezentralisierte und disfigurierte Weltsicht gekennzeichnet sieht. Im ersten Schritt entwirft der Autor einen Rückblick auf die Entstehung des Films als ein Element der modernen Industrialisierung und Technisierung seit dem 19. Jahrhundert. Anhand der frühen filmtheoretischen Arbeiten von S. Eisenstein weist er am Beispiel der frühen sowjetischen Filmtheorie nach, wie sehr das neue Medium in den Dienst des offensiven Projekts der frühen Moderne gestellt und als einflußreiches Propagandainstrument für die Ausbreitung von Aufklärung und Sozialismus und für den ideologischen Kampf gegen Unmündigkeit und veraltetes religiöses Bewußtsein genutzt wurde. Im zweiten Schritt beleuchtet der Autor anhand aktueller Filme drei Brennpunkte, an denen sich die postmoderne Beziehung zwischen Film und Religion in der heutigen Kulturlandschaft verdeutlicht: einen biographischen, einen apokalyptischen und einen ikonophilen Fokus. An diesen Brennpunkten zeigt sich, daß Film und Religion heute vielfältig korrelieren und keineswegs mehr als kulturelle Antipoden fungieren. Anhand von Filmen wie ,Mission', ,Romero' und ,Daens' beschreibt der Autor den biographischen Fokus, den apokalyptischen Film rekonstruiert er vor allem anhand der Arbeiten von A. Tarkowskij und den ikonophilen Aspekt anhand moderner Film(sequenzen) über das künstlerische Schaffen zeitgenössischer Maler wie z. B. ,La Belle Noiseuse' von J. Rivette oder ,EI Sol del Membrillo' von V. Erice. Auf diesem Hintergrund vertritt der Autor die These, daß der zeitgenössische Film eines der zentralen Medien zum Ausdruck religiöser Bewußtseinslagen ist und ein wichtiges Kulturfeld darstellt, auf dem heute religiös über die Situation des Menschen in der modernen Welt reflektiert wird. 

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Ausgabe

Rubrik

Communicatio Socialis 1968-2013