Aktivitäten für die Sozialreform. Der sozialpolitische Beitrag der Berliner katholischen Presse im ausgehenden 19. Jahrhundert

Autor/innen

  • Jürgen Michael Schulz

Schlagworte:

Sozialreformen, Berliner katholische Presse, 19. Jahrhundert, Sozialpolitik,

Abstract

Im Kulturkampf, dem Höhepunkt der Auseinandersetzung zwischen katholischer Kirche und Teilen von Staat und Gesellschaft im 19. Jahrhundert, hatte sich die katholische Presse als eigenständige gesellschaftliche Kraft profiliert. Der Erfolg, für dessen Ausmaß die Anzahl der Neugründungen und die Höhe der Auflagen nur ein, wenn auch wichtiger Anhaltspunkt sein kann, hatte den zahlreichen Tages- und Wochenzeitungen ein hohes Maß an materieller und institutioneller Unabhängigkeit gebracht. Die katholische Presse, die in Berlin für das weiträumige Diasporagebiet erschienen war, konnte in den Jahren des Kulturstreits sogar eine führende Position im Spektrum des politischen Katholizismus erringen. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit standen kämpferische Redakteure wie Paul Majunke, der schon wegen seiner strikten Apologetik und entsprechend unversöhnlichen Haltung gegenüber den Kritikern des Vatikanums in Erscheinung getreten war, 1 und Friedrich Nienkemper, der von der Berliner Polizei als "verbissener Demokrat" angesehen wurde und seinem "entschieden oppositionellen" Standpunkt mehrere Verurteilungen wegen sogenannter Pressedelikte zu verdanken hatte. (...)

 

English

With reference to the historical background of catholicism discussing the social question, the author outlines the socio-political positions of the Berlin catholic press in the 19th century. First of all two different concepts can be found in the catholic newspapers: on the one hand the demand for a state-run social policy and on the other hand the demand for a reformation of prevalent ethical convictions. Within this concepts the social question was brought about above all by the Iack of fundamental christian views among workers and entrepreneurs. Both ideas followed the fundamental philosophy of the emperor, and were aimed against the social democratic movement of the workers. The later hostile policy of Wilhelm II. towards unions, however, increased the sympathy within the catholic press for the creation of a strong national trade union. Nevertheless, due to pressure from church authorities, the support of the national trade union was given up by the catholic press of Berlin as a result of the so-called "Gewerschaftsstreit". 

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Ausgabe

Rubrik

Communicatio Socialis 1968-2013