Chaos vom Feinsten. Berichterstattung zum Amoklauf von Winnenden

Autor/innen

  • Melanie Verhovnik

Schlagworte:

Medien, Ethik, Medienethik, Amoklauf, Winnenden, Berichterstattung, Leserreporter, Presserat

Abstract

Ein halbes Jahr ist es her, dass die Meute über Winnenden hinwegfegte. Rund 200 Kamerateams aus dem In- und Ausland, unzählige Journalisten, twitternde „Leserreporter“ und Fotografen waren, noch während sich Tim K. auf der Flucht befand, in das 20 Kilometer nordöstlich von Stuttgart gelegene Städtchen eingefallen. Die Berichterstattung über den Amoklauf an der Albertville-Realschule am 11 . März 2009 hat alle Grenzen gesprengt – wieder einmal. Es scheint, als hätte das Medienvolk aus dem Erfurter Schulmassaker von 2002 nichts gelernt. Im Gegenteil: Zu heroisierenden Täterdarstellungen und grotesken Verstößen gegen die Persönlichkeitsrechte der Opfer kamen Falschmeldungen über das Internet, gefälschte Gesprächsprotokolle auf einer Website und ein Video, das den Tod des Täters zeigt. Der Amoklauf von Winnenden – ein Amoklauf der Medien? Mit Sicherheit.

Das sah auch der Deutsche Presserat so. Auf seinen Beschwerdeausschuss-Sitzungen am 19. und 20. Mai behandelte der Presserat auch 47 Beschwerden zur Berichterstattung von Winnenden. (...)

##submission.downloads##

Veröffentlicht

2009-09-01

Ausgabe

Rubrik

Communicatio Socialis 1968-2013