Weder sensationell noch mitleiderheischend. Wie Menschen mit Behinderung eine eigene Sendung im Fernsehen bekamen

Autor/innen

  • Peter Radtke Arbeitsgemeinschaft Behinderung und Medien

Schlagworte:

Medien, Menschen mit Behinderung, Fernsehen, TV, Fernsehsendung, TV-Sendung

Abstract

Wenn man vor vierzig Jahren gefragt worden wäre, was die Hauptprobleme in der Thematik „Menschen mit Behinderungen in den Medien“ seien, hätte die Antwort vermutlich gelautet: „Was ist das – Menschen mit Behinderungen in den Medien?“ Erst 1981, mit dem UNO-Jahr der Behinderten (wie damals noch die Bezeichnung lautete), trat diese Personengruppe auch ins Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit. Dies bedeutete jedoch noch keineswegs, dass ihre Bedürfnisse erkannt, geschweige denn erfüllt worden wären. Bis auf eine wöchentliche Sendung für Gehörlose vom Bayerischen Rundfunk, die von einer nichtbehinderten Gehörlosenlehrerin moderiert wurde, waren Betroffene vor der Kamera quasi inexistent. Widmete sich ein Sender tatsächlich einmal dem Thema „Behinderung“, geschah dies im Stil von „Aktion Sorgenkind“. So war jahrelang die in den siebziger Jahren entstandene Serie „Unser Walter“ über die Entwicklung eines Kindes mit Down-Syndrom hochgelobtes Beispiel einer gelungenen Aufklärungsarbeit. (...)

Autor/innen-Biografie

Peter Radtke, Arbeitsgemeinschaft Behinderung und Medien

Dr. Peter Radtke ist Schauspieler und Autor. Seit 1984 ist er Geschäftsführer und Leitender Redakteur der Arbeitsgemeinschaft Behinderung und Medien. Von 2003 an war er Mitglied im Nationalen Ethikrat, seit 2008 ebenfalls in dessen Nachfolger, dem Deutschen Ethikrat. 

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Veröffentlicht

2014-03-26

Ausgabe

Rubrik

Medienethik