Das Glück in den Medien. Ein Begriff zwischen Mode und Beliebigkeit

Autor/innen

  • Ines Maria Eckermann

Schlagworte:

Medien, Kommunikation, Glück, Massenmedien, Darstellung,

Abstract

„Glück ist Mode“ – und eine Sehnsucht, die so alt ist wie die Menschheit. Doch auf das individuelle Verständnis von Glück haben längst weniger die Überlegungen der Philosophen und Weisen, nicht differenzierte wissenschaftliche Abhandlungen einen Einfluss. Vielmehr prägen die zahlreichen Angebote der Massenmedien unsere Auffassung von Glück. Glück ist ein gefragtes Gut und damit auch
ein echter Kassenschlager. Und so wird in den Medien vieles mit dem Wort „Glück“ etikettiert – vom „Dopaminrausch“ über Genuss bis zum „großen Glücksgedöns“. Beim Glück handelt es sich um ein lexikalisches Schwarzes Loch: ein Wort, das viele Bedeutungen, individuelle Vorstellungen und Assoziationen aufsaugt und dadurch nicht etwa klarer und eindeutiger wird, sondern immer mehr Bedeutungsmasse in sich aufnimmt, sich ausdehnt und so noch ungreifbarer wird. Einen Begriff zugunsten einer medialen Mode umzudeuten oder aufzublähen, erschwert jedoch den sinnvollen Austausch über ein vermeintlich bekanntes Phänomen.


English

Ines Maria Eckermann: Happiness in the Media. A Term between Fashion and Whateverism

“Happiness is a fashion” – and a yearning as old as humanity. However, not so much the reflections of philosophers and the wise or undifferentiated scientific treatises are influencing the individual understanding of happiness today. Rather, the numerous attractions of the mass media characterize our understanding of happiness. Happiness is a commodity much in demand and, accordin- gly, a real big seller. The media associate and label a vast variety of concepts with „happiness“– a dopamine high, unlimited indulgence, or even just having fun. Accordingly, the term “happiness” becomes a lexical black hole: a word which assimilates countless meanings, individual ideas and associations. Thereby, the meaning does not become clearer or more distinct; it absorbs more and more meaning-matter, expands and becomes merely ungraspable. To inflate or reframe a term in favour of medial fashion hinders the meaningful conveyance of an allegedly familiar phenomenon. 


Autor/innen-Biografie

Ines Maria Eckermann

Ines Maria Eckermann, M.A., ist Mitarbeiterin bei der Summer School „Bioethische Grundfragen“ an der Ruhr-Universität Bochum sowie freie Journalistin. 

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Veröffentlicht

2014-07-04

Ausgabe

Rubrik

Aufsatz