Warum nicht ein bisschen schwindeln? Täuschung und Lüge aus moralphilosophischer Sicht

Autor/innen

  • Claudia Paganini Universität Innsbruck

Schlagworte:

Moralphilosophie, Ethik, Medienethik, Täuschung, Lüge, Fälschung, Inszenierung, Medien, Metaethik,

Abstract

Täuschung und Lüge sind in unserem Alltag allgegenwärtig, so auch in den Medien. Hier scheint es gar Anwendungsgebiete zu geben, wie etwa Werbung oder PR, die für die Unwahrheit geradezu prädestiniert sind. Ist es zielführend, für diese Lebensbereiche normative Kriterien erarbeiten zu wollen? Ist es sinnvoll, darüber zu streiten, ob etwa Pressesprecher Tatsachen verdrehen dürfen? Oder handelt es sich dabei lediglich um eine Frage des persönlichen Empfindens? Im Anschluss an die Diskussion dieses metaethischen Problems geht der Beitrag methodischen Überlegungen nach, nämlich der Frage, ob Medienethiker eher bei allgemeinen Normen oder bei der Beobachtung konkreter Phänomene ansetzen sollen, wenn sie normative Aussagen zum Thema „Täuschung und Lüge“ tätigen wollen. In Abgrenzung von einer Festlegung dessen, was eine erlaubte Lüge ist und was eine verbotene, wird abschließend für die Betonung jenes positiven Wertes argumentiert, der durch eine Praxis des Täuschens in Frage gestellt wird.

 

English

Why Not Lie (A Little Bit)? Deception and Lies from a Moral-Philosophical Perspective

Deception and lies are omnipresent in everyday life, just as they are in the media. However, there are fields of application within the latter – such as in advertising or public relations –, which seem to be predestined to generate untruth. Is it expedient to develop normative criteria for these areas of life? Is it meaningful to argue whether press agents should be allowed to distort facts? Or is it merely a matter of personal opinion? After the discussion of this meta-ethical problem, the article pursues methodological considerations concerning the question of whether the moral philosopher, when intending to make normative statements with regard to „Deception and Lies“, should argue on the basis of general norms or, rather, begin with the observation of concrete phenomena. In conclusion and in contrast to a definition of what is a permissible lie and what an inacceptable one is, the article finally argues in favor of that positive value which is called into questioned by the practice of deceit. 


Autor/innen-Biografie

Claudia Paganini, Universität Innsbruck

Dr. Claudia Paganini, Universitätsassistentin am Institut für Christliche Philosophie in Innsbruck, wo sie derzeit an ihrer Habilitation im Bereich der Medienethik arbeitet. 

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Veröffentlicht

2014-01-01

Ausgabe

Rubrik

Medienethik