Den (religiösen) Film? Den gibt es noch gar nicht!

Autor/innen

  • Johan G. Hahn

Schlagworte:

Kirche und Medien, Film und Religion, religiöser Film,

Abstract

In diesen Monaten werden im niederländischen Fernsehen die ersten Teile der ursprünglich vom Leo Kirch-Konzern schon vor vielen Jahren angezettelten internationalen Megaproduktion zum Alten Testament gezeigt. Abraham (Joseph Sargent, I 1993) zeigt die Geschichte des Erzvaters in einem dreisfündigen Film, mit Richard Harris (King Arthur in Camelot) als Abraham. Wer die biblische Geschichte über Abraham kennt, dem wird klar sein, daß sehr viel wilde Phantasie den Bibeltext hat ,aufbessern' müssen, um dem Film seine Substanz geben zu können. Das Resultat ist ein etwas träger Film, in dem es hauptsächlich um die zwischenmenschlichen Verhältnisse der Protagonisten geht: Abraham und Terach, Abraham und Sarah, Abraham und Lot, Abraham und seine Feinde usw. Das Verhältnis zwischen Gott und Abraham, um das es in den biblischen Erzählungen im wesentlichen geht, wird filmisch kaum glaubwürdig dargestellt; ebensowenig wie die ,Wunder', die im Film nicht über das alte Niveau filmischer Tricks am Schneidetisch hinauskommen. Auch Gott selber ist im Film entweder mittels der klassischen Stimme im ,off' oder aber mittels eines Mannes, dessen Gesicht von einer Kapuze verdeckt wird, wenig überzeugend dargestellt. Beide Darstellungsweisen scheinen eher aus einer Verlegenheit heraus geboren: In der Filmgeschichte ist Gott kaum jemals glaubwürdig dargestellt worden, und auch diese Serie enttäuscht in diesem Punkt. (...) 

 

English 

SUMMARY: The (religious) film? He doesn't still exist!

The author argues that religious film does not exist unless the criteria to call a film ,religious' are well discussed and developed. He argues that up to then every film can be called religious as long as it refers to a reality, that is called ,religious' by the filmviewer. Not the filmmaker but the fifmviewer decides on wether a film should be called religious or profane. The only criteria that exist today are the subjective criteria of the viewers. Therefore, this article deals with the relationship between the film and its recipients, that cannot be discussed only by ,objecbve criteria'. Nevertheless, ongoing research by both theologians and filmresearchers should develop more so called ,bordercriteria' for the genre of the religious film. Up to then there isn't such a genre as a ,religious film'. 

##submission.downloads##

Ausgabe

Rubrik

Communicatio Socialis 1968-2013