Fernsehen als Institution des Geschichtenerzählens. Symbolische Verständigung mit den Zuschauern

Autor/innen

  • Lothar Mikos

Schlagworte:

Narration, Fernsehen, story-telling, Kommunikation, Symbolik, Rezeption,

Abstract

Der brasilianische Schriftstellers Joao Ubaldo Ribeiro hat seinem sehr erfolgreichen Roman "Brasilien, Brasilien" folgendes Motto vorangestellt: "Das Geheimnis der Wahrheit ist folgendes: Es gibt keine Tatsachen, es gibt nur Geschichten". Geschichten existieren jedoch eigentlich nicht als solche, sondern immer nur als erzählte. Wenn sich die erzählten Geschichten auf gesellschaftliche Bedeutungsgehalte beziehen und auf die Sinnhaftigkeit sozialen Handeins vetweisen, dann haben wir es mit Mythen zu tun.2 Mythen sind Erzählungen, in denen sich soziale Erfahrungen und persönliche Lebenserfahrungen manifestieren, sie sind Elemente gelebter Wirklichkeit. Erzählte Geschichten und Mythen sind in zweierlei Hinsicht von Bedeutung: Einerseits weisen Erzählungen, da sie sich auf erlebte Wirklichkeit (innere wie äußere) beziehen, einen engen Bezug zur Visualität auf, sowohl zu Erinnerungsbildern wie zu Vorstellungsbildern; andererseits stellen Erzählungen immer Interpretationen von Welt dar. Das erzählende Medium Fernsehen ist ähnlich dem Film ein audio-visuelles, das mit Tönen und Bildern erzählt. Als Teil des gesellschaftlichen Kommunikationsprozesses dient es der symbolischen Verständigung der Gesellschaft über sich selbst. (...)

 

English

Television as institution of story-telling. Symbolic communication with the viewers

Television as institution of story-telling and as cultural forum is part of popular culture and of everyday life. With the genres, told in the ritualized forms of story-telling, the society negociates it's own self-concept in a symbolic matter. There are two structural elements of television, intertextuality and polysemy, that Ieads to the activity of the audience, to complete the storys from the screen.There's a structural similarity between story-telling in televisionandin everyday life. Therefore television viewing is an aesthetic process, in which the audience and the viewers play with the textual elements creating in a form of "bricolage" or textual poaching their own stories. Butthis textual poaching is a socially structured individual action, because every viewer is part of an interpretive community. In this way of ,active viewing' the TV can be seen as a form of negociating one's own identity and self-concept by every viewer, by the audience as a whole, and by the society. These elements of the television viewing process will be explained by the examples of tv-serials und game-shows.

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Ausgabe

Rubrik

Communicatio Socialis 1968-2013