Kommunikationsfreiheit im digitalen Zeitalter

Autor/innen

  • Horst Pöttker

Schlagworte:

Kommunikation, Freiheit, Kommunikationsfreiheit, Digitalismus, digital, Journalismus, Medien, Medienethik

Abstract

Die Digitalisierung hat eine starke Ausweitung von Kommunikationsmöglichkeiten mit sich gebracht. Dabei wird die zuvor medientechnisch verankerte Trennung von Massenkommunikation (Öffentlichkeit) und Individualkommunikation (Privatheit) sukzessive aufgehoben. So ist es möglich, dass herkömmliche, rechtlich (Art. 5, Abs. 2 GG) und berufsethisch (Pressekodex) geltende Schranken der Pressefreiheit in sozialen Netzwerken unterlaufen und damit wirkungslos werden. Um auch im digitalen Bereich (wieder) notwendige Schranken der Kommunikationsfreiheit zur Geltung zu bringen, ohne die hier gegebenen Chancen für das Herstellen von Öffentlichkeit zu verbauen, muss entweder journalistische Berufsethik zum Bestandteil der allgemeinen Moral oder die staatliche Regulierung publizistischer Medien auf Netzbetreiber erweitert werden. Der erste Weg ist sehr lang, der zweite mit dem Risiko einer Instrumentalisierung für Machtzwecke belastet. 


English:

Horst Pöttker: Freedom of Communication in the Digital Age. Twelve Hypotheses

Digitalization has brought about a strong increase and proliferation of communication capabilities. Thereby, the previously media-technically established separation between mass communication (public) and individual communications (private sphere) have been successively suspended. Accordingly, it is possible that prevailing conventional, legal (Art. 5, Paragraph 2 GG) and professional ethics (press standards) barriers regarding freedom of the press have been circumvented in social media environments and have therefore become ineffective. In order to reassert the necessary barriers regarding freedom of communication, also in the digital domain (again), without obstructing the given opportunities towards the establishment of a public sphere, either journalistic professional ethics must become a part of general moral codes or else government regulation of journalistic media must be expanded to include network providers. The first path is a very long one and the second one is burdened with the risk of instru- mentalization for the purpose of wielding power. 


Autor/innen-Biografie

Horst Pöttker

Prof. em. Dr. Horst Pöttker lehrte bis 2013 Journalistik an der TU Dortmund und ist seit 2015 Seniorprofessor an der Universität Hamburg. Er war 2004 (Mit-)Gründer des „Vereins zur Förderung der publizistischen Selbstkontrolle“ (FPS) und von 2002 bis 2014 Geschäftsführer der „Initiative Nachrichten- aufklärung“ (INA). 

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Ausgabe

Rubrik

Medienethik