Harald Rau/Chris Henneckes: Geordnete Verhältnisse?! Verflechtungsstrukturen deutscher TV-Sender
Schlagworte:
Literatur, Literaturrundschau, Rezension, Rezensionen, KommunikationswissenschaftenAbstract
Bedauerlicherweise ist es ein seltenes Ereignis, dass eine kommunikationswissenschaftliche Studie so etwas wie gesellschaftliche Sichtbarkeit entfaltet. Die Gründe hierfür liegen irgendwo zwischen mangelndem Kommunikationswillen des Fachs, Ahnungslosigkeit, Desinteresse oder Ignoranz auf Seiten der Öffentlichkeit oder selbstgewählter Irrelevanz der Forschung. Die von Harald Rau und Chris Hennecke (beide Salzgitter) vorgelegte Studie zu den Verflechtungsstrukturen deutscher TV-Sender bildet hier eine erfreuliche Ausnahme, da allein schon das Thema ein brisantes ist: Im Kern geht es um die Frage, ob das vorgefundene System direkter und indirekter Beteiligungen im Interesse der Gesellschaft liegt. Sinngemäß von einem Stich ins Wespennest (S. 238) berichten die Autoren, da ihre Studie bei den betroffenen Akteuren zu teils heftigen Reaktionen geführt hat. Insbesondere auf Seiten der Holzmedien und ihrer digitalen Ableger wurden die Ergebnisse intensiv diskutiert.