Die Kirchenzeitung- ein "nötiges Möbel im Hause"? Fragen zur Funktionalität der Bistumspresse 1984

Autor/innen

  • Michael Schmolke

Schlagworte:

Kirchenzeitung, Bistumspresse, Kirche und Presse,

Abstract

Ein Jubiläum* erlaubt und gebietet nicht nur dem Jubilar selbst Rückgriffe ins Historische. Und nachdem die "Kirchenzeitung für das Bistum Aachen" ungefährgenauso alt ist wie der Vortragende, ist dieser zum einen oder anderen Historismus legitimiert, wenn von "heute und morgen" sachkundig die Rede sein soll. Da ist zunächst einmal das "nötige Möbel im Hause": eine altfränkische Formulierung. Sie stammt aus einer der ältesten katholischen Tageszeitungen, der Kölner "Deutschen Volkshalle" (1849-1855), und zwar aus einer 1850 veröffentlichten Rezension über Volkskalender. 1 Der Volkskalender, so schrieb damals der Rezensent, fasse, wo er einmal eingetreten sei, "Posto fürs ganze Jahr", und selbst wenn ihn der Hausvater nicht billige, könne er ihn nicht hinauswerfen, "denn er ist als Kalender ein nötiges Möbel im Hause". Von der Funktionalität des Volkskalenders war da die Rede, wenn ich für einen Moment ins Fach-Chinesisch unserer Sozialwissenschaften verfallen darf. Ist die Kirchenzeitung heute noch ein nötiges Möbel im Hause, und an welchen Anzeichen können wir erkennen, daß sie es war und warum sie es war und unter welchen Umständen sie eine starke Funktion wiedergewinnen könnte? (...) 

English 

The weekly of the diocese of Aachen began 1933. The first issue was published September 24th 1933 at a time where the Nazi Government had already started to control the press. The Golden Jubilee of the existence of the paper celebrated on January 14th 1984 did not Iead to an historical review only. lt was also asked what functions the weekly of a diocese has to fulfil in present days as weil as in the future. What do the Catholics gain from their paper? The analysis shows that Church papers are always especially in demand in difficult times. During Nazi times the circulation of the Aachen paper quickly reached 150,000 copies, till it was surpressed in 1941. Also in the years after World War II the same circulation figure was reached. At the present time however the paper hastolive with competition from the other mass media. Now the circulation is 110,000 copies. Most ofthe readers are women or elderly people. The young people apparently find the subjects they expect hardly treated. These themes would be important also for pastoral work indeed. In difficult times the paperwas needed since it gave hope.
Today the paper belongs beside others also to a Catholic family, but it does not give sufficient answers on the questions of everyday life. The diocesan weekly has lost a part of its function. 

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Ausgabe

Rubrik

Communicatio Socialis 1968-2013