Religion in postsäkularer Gesellschaft. Die Überlegungen von Jürgen Habermas und fünf Einsprüche dagegen

Autor/innen

  • Michael Reder

Schlagworte:

Philosophie, Religion, postsäkulare Gesellschaft, Gesellschaft, Jürgen Habermas, Glauben, Wissen, religiös, säkular, Demokratie, Moderne, Postmoderne

Abstract

Die Debatte über die Rolle von Religion in (post)modernen Gesellschaften wird in den vergangenen Jahren wieder intensiv geführt. Das Nachdenken von Jürgen Habermas über die postsäkulare Gesellschaft hat hierfür einen wichtigen Impuls geliefert. Er argumentiert, dass demokratische Gesellschaften sich auf ein Fortleben der Religionen einstellen sollten. Auch wenn Glauben und Wissen als zwei opake Modi des Geistes verstanden werden müssen, so sind religiöse wie säkulare Bürger zu wechselseitigem Verständnis und einer Übersetzung ihrer Äußerungen aufgerufen. Dies gilt insbesondere angesichts der vielfältigen aktuellen gesellschaftlichen Probleme. Damit weist Habermas zu Recht eine überzogene Säkularisierungsthese zurück. Gleichwohl bleiben einige kritische Anfragen an dieses Verständnis von Religion, beispielsweise ihre Reduktion auf die moralischen Aspekte, die Vernachlässigung des Verhältnisses von Religion und Kultur oder die zu starke Trennung von Glauben und Wissen.


English

Michael Reder: Religion in the post-secular society. Jürgen Habermas conception and five objections

In the last years, a controversial discussion about the role of religion in (post)modern society has started again. Habermas conception of a post-secular society is an important part of this debate. He argues, that democratic societies should be prepared for the continuance of religion. Of course, faith and reason are understood as opaque, which means that they could be distinct clearly. But religious and secular citicens are called for a process of reciprocal understanding and translation. Especially facing the big current social challenges. With this conception, Habermas criticizes a strong notion of secularisation. But, his understanding of religion also implicates some critical aspects, for instance the reduction of religion on morality, the neglect of the relation between religion and culture and a clear distinction between faith and reason. 


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Veröffentlicht

2009-06-01

Ausgabe

Rubrik

Communicatio Socialis 1968-2013