Hinnehmen, aber nicht schweigen. Plädoyer für einen unaufgeregten Umgang mit Religionskritik in den Medien

Autor/innen

  • Dietrich Schwarzkopf

Schlagworte:

Medien, Journalismus, Religion, Religionskritik, Demokratie, Standpunkt

Abstract

"Sie werden keine einzige, ich will nicht sagen christliche, ich sage nicht katholische, sondern ledigüch gesittete Nation antreffen, die auf grobe Beleidigung ihrer Religion nicht die Todesstrafe gesetzt hätte". Dies schrieb der bedeutende Theoretiker der Reaktion Joseph Graf de Maistre am 15. Juli 1815 in einem seiner "Briefe an einen russischen Edelmann über die spanische Inquisition". Heute zählt man Länder, die sich derart verhalten, nicht zu den gesitteten. Das gilt auch für Afghanistan, wo der Rat höchster islamischer religiöser Gelehrter die Hinrichtung eines Studenten wegen Beleidigung des Islam empfahl, weil er einen Artikel über Frauenrechte im Islam aus dem Internet heruntergeladen, ausgedruckt und unter Studenten verteilt hatte. Nach Pressemeldungen hat der afghanische Senat das Urteil rechtskräftig bestätigt. Beleidigung des Islam ist dort ausdrücklich von der ansonsten in der Verfassung garantierten Freiheit der Medien ausgenommen. (...) 

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Veröffentlicht

2008-03-01

Ausgabe

Rubrik

Communicatio Socialis 1968-2013