Die Täter, die Opfer und die Öffentlichkeit. Erfahrungen einer Gerichtsreporterin

Autor/innen

  • Gisela Friedrichsen

Schlagworte:

Medien, Kommunikation, Journalismus, Presse, Gericht, Recht, Richter, Urteil, Verhandlung, Rechtsprechung

Abstract

Auf Grund ihrer langjährigen Tätigkeit als Gerichtsreporterin berichtet die Autorin über Veränderungen in der öffentlichen Wahrnehmung des Rechtsstaates durch Medienberichterstattung. Sowohl von vielen Print- als auch digitalen Medien wird die Berichterstattung über Kapitalverbrechen und deren Prozesse als Unterhaltung behandelt. Gleichzeitig wird ein öffentlicher Druck auf die Rechtsprechung ausgeübt, der oft durch Vorurteile und Profilierungssucht von Verteidigern, Staatsanwälten und Richtern gekennzeichnet ist. Dabei spielen nicht mehr Ermittlungen und Gesetzeslage die Hauptrolle, sondern Emotionen. Das hat zu einer Verlagerung des öffentlichen Interesses vom Täter auf das Opfer geführt. Die Rechtsprechung muss deshalb heute diese Emotionalisierung bei Verhandlungen und Urteilen mit einbeziehen.


English

Gisela Friedrichsen: Criminals, Victims and the Public

Out of her langtime experiences as a reporter for trials the author describes the changes in the public awareness of a state ruled by laws. Reporting on capital crimes and trials is seen by most of todays print and digital media as entertainment. In reporting the focus changed from the criminal to the victim. At the same time prosecuters, attomies and judges are subject to public pressure which often is characterized by prejudices and the desire to make ones name by all participants. In public and media emotions are of crucial importance. Jurisdiction therefore must take into account the emotional side of public awareness and its media reflections.

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Veröffentlicht

2007-03-01

Ausgabe

Rubrik

Communicatio Socialis 1968-2013