Religion im digitalen Fernsehen. Technische Entwicklungen und Kriterien für kirchliche Entscheidungen

Autor/innen

  • Eckhard Bieger

Schlagworte:

Kommunikation, Medien, Kirche, Religion, katholische Kirche, Digitalisierung, Technik, Medienarbeit

Abstract

Das Fernsehen wird wie die Zeitungen und die Musikindustrie in den Sog der Digitalisierung gezogen. Mehr Kanäle bedeuten, dass die Reichweiten der einzelnen Sender schrumpfen und damit die finanzielle Basis, Programme hundertprozentig selbst zu finanzieren. Für die kirchliche Medienarbeit scheint es verlockend, selbst einen Kanal zu betreiben. Ist das aber die richtige Lösung? Denn ein Kanal braucht gute Programme, und man wird nicht mehr als einige Prozent Reichweite erzielen. Die Programme müssen produziert werden, das kostet Geld, ohne dass sich die eingesetzten Mittel über Werbeeinnahmen refinanzieren lassen. Ein Blick zurück lehrt, dass die Kirche in den Medien dadurch Erfolg hatte, dass sie die besten Leute beauftragte. Noch heute werden die mittelalterlichen Kirchen von vielen Menschen besucht und die religiöse Kunst zieht viele an. Das war gut angelegtes Geld. Deshalb sollte in Drehbuchautoren investiert werden. Für den Vertrieb muss der internationale Markt ins Auge gefasst werden. Die Vermarktung von hochwertigen Programmen ist auch deshalb sinnvoll, weil die in Zukunft hundert und mehr Kanäle Programm brauchen. Investiert die Kirche in Ideen, kann sie die Produktionskosten refinanzieren und sie erreicht viel mehr Menschen als durch einen eigenen Kanal - so wie mit dem Bau des Kölner Doms. 

 

English

Eckhard Bieger: Religion in Digital Television. Technical Dev,elopments and Criteria for Decisions of the Church

The digitalisation of television will change the whole media industry. In future there will be so many channels that each program will have less viewers than before. The church has the possibility to start a channel of its own. The question, however, whether a church channel would be able to finance and produce the high number of qualified programs which are needed, must be answered negative. But there are other chances for the church. The history of the communication activities of the church shows, that the mediaeval Cathedrals, paintings and other religious art works attracted millions of people and still do so today. In those times, the church engaged the best artists, architects and painters. Today, in the media industry the script is the basis for all success. Therefore the church must attract the best writers and engage them to write scripts of highest value for television. If the church would produce and finance programs with a religious theme for the world market, the financial investments would retum, because the great number of channels in each country do need such programs. And by such programs in secular media much more people would be attracted than by a church channel.

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Veröffentlicht

2006-06-01

Ausgabe

Rubrik

Communicatio Socialis 1968-2013