Karfreitagsstimmung nach dem August-Erlebnis 1915. Katholische Presse und kirchliche Publizistik im Ersten Weltkrieg

Autor/innen

  • Albert Steuer

Schlagworte:

Kommunikation, Medien, Erster Weltkrieg, 1. Weltkrieg, Presse, Publizistik, katholisch

Abstract

Im August 1914 war in Deutschland der Ausbruch des Ersten Weltkrieges von der katholischen Presse, die der Zentrumspartei nahestand, wie auch von vielen kirchlichen Publikationen als "gerechter" und mit dem "Beistand Gottes" geführter Krieg begrüßt worden. Auf Grund des schon bald einsetzenden verlustreichen Stellungskrieges ohne nennenswerte Erfolge wurde diese Stimmung bereits im zweiten Kriegsjahr 1915 gedämpft. Erstmals tauchte die Thematik der Kriegsziele in der öffentlichen Diskussion darüber auf, ob ein Sieg des Kaiserreiches zur Sicherung des Status quo verhelfen oder ob das Deutsche Reich hegemoniale Ambitionen verfolgen soll. Während eine Mehrheit der kirchlichen Presse die deutsche Vormachtstellung in Europa und der Welt bejahte, meldeten einzelne katholische Tageszeitungen vorsichtige Zweifel an diesen Zielen an. Wie wenig jedoch im Ersten Weltkrieg gemeinsame religiöse Bande zur Verständigung unter den Völkern beitragen konnten, wurde 1915 anschaulich an Vorgängen um den belgischen Kardinal-Primas Mercier und noch deutlicher in einer auf beiden Seiten überaus polemisch geführten Fehde zwischen französischen und deutschen Intellektuellen.


English

Albert Steuer: Atmosphere of Good Friday after the August Events of 1915. Catholic Newspapersand Church Press in World Wear I.

In German Catholic papers with ideological nearness to the (Catholic) Zentrum-Party and in other Christian publications the outbreak of World War I was hailed as a "justified" war with "God on our side". However, this enthusiam declined in the second war year when in August 1915 both armies got stuck in trench-fighting with large deadly victims. This evoked a public discussion in German media whether the aim of this war was to secure the status quo of the Kaiserreich or to expand its hegemo- nic ambitions. While most Catholic papers stuck to these aims a few leading dailies cautiously questioned them as reason for this war. However, at this time the common Christian faith of the war nations did not lead to any peaceful negotiations but on the contrary to greater controversities as in the case of the Belgian Cardinal Mercier andin nationalistic polemic disputes between French and German intellectuals. 


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Ausgabe

Rubrik

Communicatio Socialis 1968-2013