Politik, Sport und Krieg nach den Regeln der Medien. Zum Verhältnis von Authentizität, Inszenierung und Öffentlichkeit

Autor/innen

  • Margreth Lünenborg Freien Universität Berlin

Schlagworte:

Journalistik, Medienethik, Authentizität, Inszenierung, Information, Unterhaltung, crossmedial, öffentliche Kommunikation, Kommunikation

Abstract

Eine normative Trennung des Authentischen vom Inszenierten kann in Folge neuer, hybrider Darstellungsformen nicht mehr kategorial vorgenommen werden. Vielmehr zeigen sich vielfältige Modi medialer Inszenierungen in Informations- und Unterhaltungsangeboten. Der Artikel diskutiert die Folgen sich wandelnder Präsentationsmuster, crossmedialer Verwertungserwartungen und beschleunigter Aufmerksamkeitszyklen für die mediale Inszenierung des Politischen. Fragen nach dem Ausmaß, der Legitimität und den gesellschaftlichen Folgen von Inszenierungsstrategien für die öffentliche Kommunikation werden erörtert. Es bleibt zu konstatieren, dass Authentizität als eine spezifische Ausprägung von Inszenierung erscheint, mit dem Ziel, Glaubwürdigkeit und Echtheit zu transportieren. Damit wird das Sichtbarmachen der Bedingungen medialer Produktion zur zentralen ethischen Anforderung, die Transparenz herstellt und Voraussetzungen schafft für die Möglichkeit, Medienaussagen als wahrhaftig zu begreifen. 

 

English

Politics, Sports and War According to Media Rules. On the Relationship between Authenticity, Staging and the General Public

‚Authenticity‘ versus ‚staging‘ can no longer be rigidly distinguished due to an ongoing hybridization of genres. Thus a former basic differentiation between factual and fictional media content becomes fluid. The article discusses the consequences of changing modes of media representations, media convergence and accelerated attention cycles of audiences to mediated staging of politics. What is the relevance of mis-en-scène for the political public sphere? How does public discourse become effected by diverse strategies of staging the political in the media? If we pass the idea of ‘truthful authenticity’ in mediated societies it becomes a specific mode of staging supported by different aesthetic and technical dimensions producing credibility for the audience. From an ethical point of view showing the making of media products achieves relevance to provide transparency. Thus media propositions – visible as mediated propositions – can refer to veracity. 

Autor/innen-Biografie

Margreth Lünenborg, Freien Universität Berlin

Prof. Dr. Margreth Lünenborg ist Professorin für Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Journalistik und Direktorin des Internationalen Journalisten-Kollegs an der Freien Universität Berlin. 

##submission.downloads##

Veröffentlicht

2014-01-01

Ausgabe

Rubrik

Medienethik