Vikare und kirchliche Medien. Eine empirische Untersuchung zum Leseverhalten Pfarramtskandidaten in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau

Autor/innen

  • Raimar Kremer

Schlagworte:

Vikariat, Priester, Pfarrer, Zielgruppenanalyse, Interessensanalyse,

Abstract

Nach ca. sechs Jahren Studium und einem anspruchsvollen kirchlichen Examen beginnt für viele Theologiestudenten in der Regel das Vikariat. Für eine begrenzte Zeit treten sie aus ihrer bekannten profan-universitären Welt in eine ihnen unbekannte kirchliche Welt ein. Es ist ein freiwilliger und erwünschter, für einige wenige auch ein bleibender Eintritt. Es ist aber kein Eintritt in die große Welt der Kirche, sondern ein Eintritt in eine kleine, lokale kirchliche Welt. Mit diesem Eintritt wird die große "nicht-kirchliche Welt" nicht einfach ausgeblendet. Sie wird in diese kleine kirchliche Welt hereingeholt. Und obwohl sie reduziert und konzentriert wird, füllt sie diese kleine Welt fast völlig aus. Im Gegenzug wird die große Welt der Kirche - um im Bild zu bleiben: aus Platzmangel - ausgeblendet und damit kaum wahrgenommen (gepredigt wird über die Welt und nicht über die Kirche!). Die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, bedürfen keiner Erklärung: Vikare interessiert nur das an der Kirche, was sich auf Gemeindeebene, also im "kirchlichen Mikrokosmos" abspielt. Schon das, was sich auf Dekanats- und Propsteiebene abspielt, also in einem beginnenden "kirchlichen Makrokosmos", fällt aus ihrem Interessenbereich heraus. (...)

 

English

Raimar Kremer: Vicars and Parochial Media. An Empirical Survey of Reading Attitudes ofVicars in the Protestant Church in Hessen and Nassau

When entering the small world of a vicar's parish the big parochial world is often neglected. This strong focus on the parish and on community work is also reflected in the use of media by vicars. Publications dealing with the parish enjoy great popularity with vicars due to their regional issues and informational value as does the section "The Church and the World" in the daily paper. Vicars appreciate this section and frequently make use of it if it refers to regional events. Other publications, for example parochial papers, gazettes of the EKHN, Epd-Hessen and Nassau as well as EKHN memorandums which all refer to wider parochial issues are not as popu1ar. The same is true for radio, television and· the internet. These forms of media seemingly do not contain valuable parochial information for vicars. The study also shows that vicars engage in reading at an average of 40 minutes per week. A rather significant unimportance of parochial media and publications for vicars must therefore be assumed. 

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Ausgabe

Rubrik

Communicatio Socialis 1968-2013