Sind soziale Systeme autopoietisch? Im Gespräch mit Humberto R. Maturana

Autor/innen

  • Bernhard Pörksen

Schlagworte:

Interview, Humberto R. Maturana, Autopoiesis, Selbsterschaffung, Selbstorganisation, Lebensprinzip, autopoietische Organisation,

Abstract

Humberto R. Maturana, Jahrgang 1928, studierte zunächst Medizin in Chile, dann Anatomie in England, promovierte 1958 in Biologie an der Harvard University und arbeitete danach am Massachussets Institute of Technology (MIT). 1960 kehrte er - unterbrochen von gelegentlichen Forschungsaufenthalten im Ausland- an die Universität von Santiago de Chile zurück. Besonders bekannt wurde er durch die von ihm seit dem Ende der 60er Jahre entwickelte Theorie der Autopoiesis (Selbsterschaffung). Sie liefert ein neuartiges Merkmal des Lebendigen, das über die herkömmlichen Kriterien der Biologie - Fortpflanzung, Bewegung etc. - hinausgeht. Das Lebendige, so Humberto R. Maturana, zeichnet sich von der Amöbe bis zum Menschen durch seine zirkuläre, seine autopoietische Organisationsform aus: Lebende Systeme bilden ein Netzwerk von internen und zirkulär verwobenen Produktionsprozessen, das sie zu einer abgrenzbaren Einheit macht, indem sie sich beständig selbst erzeugen und sich auf diese Weise erhalten. Autopoietische Systeme sind autonom. Was in ihnen geschieht und was in sie überhaupt einzudringen und sie anzuregen, zu stören oder auch zu zerstören vermag, ist wesentlich durch ihre eigene zirkuläre Organisation bestimmt. (...)

 

 

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Ausgabe

Rubrik

Communicatio Socialis 1968-2013