Anthropologie, Theologie und Medien. Das Kapitel 3 der Kirchenerklärung. Chancen und Risiken der Mediengesellschaft" reicht nicht aus

Autor/innen

  • Wolfgang Wunden
  • Elmar Kos

Schlagworte:

Kirche, Theologie, Anthropologie, Medien, Ratgeber Kirche, Kirche und Öffentlichkeit,

Abstract

Die Erwartungen an das humane Potenzial der Kirchen sind heute nicht gering, ungeachtet des Rückgangs kirchlichen Einflusses in größeren Segmenten der Bevölkerung. Soweit Führungskräfte und Meinungsbildner auf dem Boden des Grundgesetzes stehen und um die Integration der Gesellschaft besorgt sind, erwarten sie Rat und Hilfestellung der Kirchen bei Entscheidungen von einiger Bedeutung - unabhängig davon, ob sie persönlich selbst kirchlich gebunden sind. Die Kirchen stehen dabei für eine moralische Instanz, die auf das Wohl der Menschen bedacht ist und jahrhundertelange Erfahrung mit Weitsicht, Klugheit und Spiritualität für die Bewältigung heutiger Problemlagen ins Spiel bringen kann. Dies gilt vor allem dann, wenn sie sich selbstkritisch und öffentlich zu eigenen historischen Fehlleistungen und Irrtümern bekennen, wie dies für Rom Papst J ohannes Paul II am 12. März dieses Jahres (nicht zum ersten Mal, aber betont öffentlichkeitswirksam) getan hat. In den großen Umwälzungen, die durch Stichworte wie "Globalisierung" und "Individualisierung" benannt werden, wird guter Rat auch bei den Kirchen gesucht, wohl vor allem deswegen, weil nicht wenige Menschen die Ahnung beschleicht, dass bei den unter diesen Stichwörtern diskutierten Entwicklungen nicht nur die Mehrung des Bruttosozialprodukts, sondern zugleich auch das Humanum auf dem Spiel steht. (...) 

English

Wolfgang Wunden/Eimar Kos: Anthropologie, Theologie und Medien. Das Kapitel 3 der Kirchenerklärung "Chancen und Risiken der Mediengesellschaft'' reicht nicht aus 

The declaration on "Chancen und Risiken der Mediengesellschaft" ("Chances and Risks of the media society"), which has been published in 1997 by the evangelical and the catholic church in Germany, contains a chapter on "Media and Society in anthropological perspective". The expectations aroused by the headline are not fulfilled in decisive points, the authors argue. In essential points the declaration remains behind former documents like "Lumen Gentium", "Dei verbum", like especially "Communio et Progressio", but in part "Aetatis Novae", too. Hints to a media anthropology tobe developed can be found in actual studies of communication sciences, media theory and cultural anthropology, in recent theological concepts referring to the relation between person and social communication as well. Theology of Trinity furnishes especially important insights to the items of the anthropological chapter of the declaration. Finally, the authors plead for the elaboration of a theologically founded media anthropology. It should emerge in dialogue with modern human sciences; it would certainly be considered as a significant contribution of the churches to the discussion about a preferable development of the media.

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Ausgabe

Rubrik

Communicatio Socialis 1968-2013